Forschung für die Praxis

Eine rationale, wissenschaftlich fundierte Suchtmedizin – dafür stehen wir ein! Dank unseren Forschungsprojekten und Publikationen wird unser Angebot laufend evaluiert, weiterentwickelt und ausgebaut. Und zwar immer mit dem Ziel, die körperliche, psychische und soziale Gesundheit und die allgemeine Lebensqualität von Menschen mit Suchtproblemen zu verbessern.

Die Forschungsarbeit der Arud ist unabhängig, praxisorientiert und interdisziplinär ausgerichtet. Inhaltliche Schwerpunkte bilden die Schadensminderung des Konsums legaler und illegaler Substanzen sowie internistische, infektiologische (Hepatitis, HIV) und psychiatrische Fragestellungen. Neben eigenen Projekten beteiligen wir uns an nationalen und internationalen Verbundprojekten.

Publikationen

Sie finden unsere Publikationen und Fachartikel auf dem Researchgate-Account der Arud.

Laufende Projekte

Verbesserung der Prävalenz von Hepatitis B und D und des Screenings in der Arud, Zentrum für Suchtmedizin und Schadensminderung in Zürich

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Die Studie zur Koinfektion mit Hepatitis B und D nutzt Daten des Arud Zentrum für Suchtmedizin, um den Anteil der Klient:innen zu untersuchen, die an aktiver Hepatitis B erkrankt und mit Hepatitis D koinfiziert sind.

Der Anteil einer Population mit aktiver Hepatitis-B- und Hepatitis-D-Infektion liefert wichtige Informationen über die Qualität des Versorgungssystems – denn Ziel jeder Versorgung muss es sein, Hepatitis-B-Infektionen durch Impfung zu verhindern und Personen mit aktiver Hepatitis B und Hepatitis D-Koinfektion frühzeitig zu diagnostizieren und ihnen eine Therapie anzubieten, bevor langfristige Schäden auftreten.

Die Hepatitis B/D Koinfektionsstudie wird von Dr. Claudia Bernardini geleitet und mit einem Forschungszuschuss von Gilead finanziert.

Hepatitis C Test-Häufigkeiten und Positivraten in der Schweiz im zeitlichen Verlauf 2007-2017

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In dieser Dissertation wurde zum ersten Mal in der Schweiz die Entwicklung der durchgeführten Hepatitis C-Screeningtests und der Anzahl positiver Resultate dieser Tests über einen längeren Zeitraum untersucht.

Im Zeitraum von 2007 bis 2017 hat die Zahl der durchgeführten HCV Antikörpertests deutlich mehr zugenommen als die Anzahl dieser Tests, die positiv ausfielen. Die Positivitätsrate sank entsprechend in diesem Zeitraum.

Die Autoren empfehlen die jährliche Erhebung dieser Werte auf nationaler Ebene im Sinne einer Surveillance im Rahmen der Eliminationsbestrebungen des nationalen Programms NAPS.

Epidemiologische Erhebung von Anabolika-Konsumierenden in Zürcher Fitnessstudios

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Es wird eine anonyme Umfrage unter Zürcher Fitnessstudiomitgliedern durchgeführt, die Anabolika verwenden.

Ziel dieser Dissertation von Muriel Kruijver am Institut für Hausarztmedizin ist es, Daten zu deren Charakteristika und Einstellungen sowie deren Einstellung gegenüber Ärzten zu erhalten und die medizinische Versorgung der Nutzer sowie deren Bedarf an Unterstützungsleistungen zu untersuchen.

Die Dissertation wird in Form einer Veröffentlichung in einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift erscheinen.

HCV Late Presenter Studie

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Diese Studie der Arud untersucht die Prävalenz von «Late Presenters» bei Therapiebeginn in der Schweizerischen Hepatitis-C-Kohorte. Late Presenters sind Patient:innen, die schon einen fortgeschrittenen Leberschaden aufweisen, bevor sie mit einer Therapie begonnen haben. Eingeschlossen wurden 1244 Patientinnen und Patienten, welche zwischen 2015 und 2019 zum ersten Mal eine HCV-Therapie starteten.

Die kummulierte Prävalenz betrug Ende 2019 46,5%. Risikofaktoren für eine späte Diagnose waren männliches Geschlecht, höheres Alter sowie übermässiger Alkoholkonsum.

Die Autor:innen empfehlen, dass das Kriterium «Late Presenters» für das Monitoring von Eliminationsbemühungen eingesetzt wird.

DAM-Take-Home Psy und ProDAM

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In der Heroin gestützten Behandlung (HeGeBe) sind, seit Beginn der Corona-Pandemie, erweiterte Diaphin© (DAM) Mitgaben bis zu einer Woche erlaubt.

Wir möchten herausfinden, welche Auswirkungen die verlängerten Mitgaben haben, und wie zufrieden die Patienten insgesamt damit sind.

DAM Take-Home Psy: Wiederholte Telefonische Befragungen von Patient:innen der Arud und in anderen HeGeBe-Zentren. Die Daten werden nur anonym und unabhängig von der Krankenakte gespeichert.
ProDAM: Retrospektive Analyse von Daten aus der elektronischer Krankengeschichte

DAM-intranasal-Beobachtungsstudie

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In der heroingestützten Behandlung gibt es in der Schweiz zurzeit die Möglichkeit, Diaphin® zum Spritzen und als Tablette einzunehmen. Neu wird die nasale Einnahme in einigen Behandlungszentren der Schweiz als „off-label“-Behandlung angeboten.

In dieser multizentrischen Studie wird untersucht, welcher Anteil an Patienten langfristig in dieser Behandlungsform bleibt, wie sich Dosierungen, Substanzkonsum und Gesundheit entwickeln und wie die Einschätzung dieser Behandlungsform durch die Patient:innen ist.

Daher werden Patient:innen, die nasales Diaphin® erhalten, über 3 Jahre insgesamt 5-mal zu ihren Erfahrungen und Einschätzungen befragt. Darüber hinaus werden Informationen zu den bisher verordneten Anwendungen von Diaphin® aus dem Patientendossier analysiert.

SwissPrEPared Projekt zur HIV-Prä-Expositions-Prophylaxe

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Checkpoint Zürich und die Arud beteiligen sich am schweizweiten, multizentrischen Projekt SwissPrEPared. Das Ziel ist, Menschen mit einem erhöhten HIV-Risiko möglichst gut zu betreuen und neue HIV-Infektionen zu verhindern.

Um das zu erreichen besteht SwissPrEPared aus zwei sich ergänzenden Teilen: Zum einen handelt es sich um ein Programm, welches die Qualität bei der Beratung durch Ärztinnen und andere Gesundheitsexpertinnen verbessern soll. Zum anderen handelt es sich um eine Studie mit dem Ziel, wichtige Fragen zur PrEP – ein Medikament, das richtig eingenommen sehr wirksam vor einer Infektion mit dem HI-Virus schützt – und weiteren relevanten Gesundheitsthemen wissenschaftlich zu beantworten.

SwissPrEPared wird daher von Experten aus der Praxis, der Community und aus der Wissenschaft begleitet.

SAMMSU-Kohorte

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Die SAMMSU-Kohorte ist eine offene Kohorte, die darauf abzielt, repräsentative Daten für die deutsche, französische und italienische Schweiz zu erheben, von Personen, die Opioidsubstitution bei einem Anbieter mit integrierter somatischer Versorgung in Anspruch nehmen. Die longitudinale Datenerhebung wird auf jährlicher Basis durchgeführt: Zu Beginn und anschliessend in jährlichen Abständen wird eine Reihe von soziodemografischen und medizinischen Daten erhoben, darunter Drogenkonsum, Risikoverhalten, Komorbiditäten, Medikamente, Impfungen und Labordaten (e-CRF). Die Standardanalyse umfasst die regelmässige Beschreibung des Samples. Der vollständige Datensatz kann für die Analyse eines bestimmten Projekts beantragt werden.

Schweizerische HIV-Kohortenstudie

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Die Schweizerische HIV-Kohortenstudie (SHCS) ist eine systematische Längsschnittstudie zur Erfassung HIV-infizierter Personen in der Schweiz.

Das Hauptziel ist, eine optimale Patientenversorgung zu gewährleisten, die HIV-Übertragung zu reduzieren und Forschungen zu HIV-Behandlung, Pathogenese, Co-Infektionen, Immunologie und Virus-Wirt-Interaktionen durchzuführen.

Es handelt sich um eine Zusammenarbeit der Ambulatorien für Infektionskrankheiten aller Schweizer Universitätskliniken und zweier großer Kantonsspitäler, die alle mit angeschlossenen Labors verbunden sind, sowie von angeschlossenen kleineren Krankenhäusern und Privatärzten, die HIV-Patienten behandeln. Die SHCS ist repräsentativ für die Schweizer HIV-Epidemie.