Darstellungsprobleme: E-Mail im Browser öffnen
März 2023

Zwei Umzüge stehen dem Verein Arud, zu dem das Arud Zentrum für Suchtmedizin sowie der Checkpoint Zürich gehören, bevor: Ende März wird das suchtmedizinische Zentrum in Horgen geschlossen und die Mitarbeitenden zügeln nach Zürich, Anfang Mai bezieht dann der Checkpoint neue, moderne Räumlichkeiten. Gern machen wir Sie zudem auf zwei spannende Weiterbildungen aufmerksam, die in Zusammenarbeit mit der Arud stattfinden.

Ausserdem in diesem Newsletter: Unser neues Angebot von psychiatrischen Gutachten, ein Überblick zum aktuellen Versorgungsstand bzgl. Ketalgin, die Publikation unserer Studie zum Drug Checking sowie ein Ausblick auf eine epidemiologische Erhebung in Fitnessstudios bzgl. Anabolika-Gebrauch.

Neues Angebot: Psychiatrische Gutachten

Unter der Leitung erfahrener Gutachter:innen mit Facharzt Psychiatrie und Psychotherapie FMH und SIM-Zertifizierung erstellt die Arud psychiatrische Gutachten aller Komplexitätsgrade (Tarmedkategorien A bis E), insbesondere auch mit Fragestellungen im suchtmedizinischen Kontext sowie schriftliche Konsilien. Das Angebot richtet sich sowohl an institutionelle als auch an private Auftraggeber:innen.

Schliessung des Standorts Horgen
per 31. März 2023

Eine Suchtmedizin, die den vielfältigen Bedürfnissen der Patient:innen gerecht wird, basiert nach unserem Verständnis auf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit von Psychiatrie, Psychologie, Innerer Medizin und Sozialarbeit. Ein solch umfassendes Angebot aufrechtzuerhalten, gestaltet sich in einem kleinen Zentrum wie in Horgen zunehmend schwierig. Vor diesem Hintergrund hat die Arud entschieden, ihre Kräfte künftig am Standort in Zürich zu bündeln und den Standort in Horgen aufzugeben.

Umzug des Checkpoints Zürich
an die Limmatstrasse 25

Der Verein Arud ist nebst des Arud Zentrums für Suchtmedizin zusammen mit SeGZ (Sexuelle Gesundheit Zürich) auch Träger des Checkpoints Zürich, einem Gesundheitszentrums für queere Menschen. Der Checkpoint Zürich wurde vor 15 Jahren gegründet und ist seither stark gewachsen – mittlerweile platzt er an seinem Standort an der Konradstrasse aus allen Nähten.

Anfang Mai wird der Checkpoint Zürich deshalb in grössere Räumlichkeiten an der Limmatstrasse umziehen – nach wie vor in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs Zürich. Da ein Neubau bezogen wird, muss der Verein Arud den Innenausbau selbst finanzieren: Insgesamt 2.1 Millionen stecken wir in den neuen Standort. Um alle nötigen Ausbauarbeiten vornehmen zu können, brauchen wir noch zusätzliche Gelder – über Ihre Unterstützung würden wir uns sehr freuen!

Ketalgin-Versorgung dank
Magistralrezeptur sichergestellt

Der Produktionsfirma von Ketalgin, der Amino AG, wurde im Dezember 2022 von Swissmedic die Betriebsbewilligung entzogen. Da alle betroffenen Institutionen leider erst äusserst kurzfristig darüber informiert sind, drohte eine Mangellage in der Versorgung. Diese konnte inzwischen abgewendet werden, wofür sich die Arud an vorderster Front engagiert hatte: So konnte mit der Firma Streuli Pharma eine Übergangslösung gefunden werden, indem diese seit Ende Februar die Produktion der Methadon-Kapseln übernimmt. Diese Handhabe ist dank einer sog. Magistralrezeptur möglich. Zwar ist die Produktion auf diesem Weg teurer, sichert aber die wichtige Versorgung mit Methadon-Tabletten, bis die Amino AG die Produktion wieder aufnehmen darf bzw. bis andere Lieferanten Methadon-Tabletten auf dem Schweizer Markt anbieten.

Studie zu Anabolika-Gebrauch
in Zürcher Fitnessstudios geplant

In der Fitnessszene scheint die Verwendung von Anabolika weit verbreitet zu sein, wie verschiedene Untersuchungen nahelegen (Bonnecaze et al., J Gen Intern Med. 2021). Um das Ausmass noch besser abschätzen zu können, startet die Arud in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hausarztmedizin eine epidemiologische Erhebung. So wird im Rahmen einer Dissertation in Fitnessstudios in der Stadt Zürich eine Umfrage lanciert, um Anabolika-Gebrauchende zu ihrem Konsumverhalten zu befragen. Mit den daraus gewonnen Erkenntnissen sollen mögliche Unterstützungsangebote für Menschen, deren Anabolika-Gebrauch sich zu einer Abhängigkeit entwickelt hat, noch besser ausdifferenziert werden können.

Studie zu Drug Checking veröffentlicht

Gemeinsam mit dem DIZ (Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich) hat die Arud eine Auswertung vorgenommen, um die Qualität der vom DIZ untersuchten Substanzen zu bewerten und nachzuverfolgen, wie sich die Qualität im Verlaufe der Zeit entwickelt hat. Dabei hat sich gezeigt, dass 58% der Proben qualitativ und/oder quantitativ minderwertig waren. Zudem wurden zwischen den Substanzgruppen erhebliche qualitative und quantitative Unterschiede festgestellt. Was dabei positiv aufgefallen ist: Im Laufe der Zeit hat sowohl die Qualität als auch der Reinheitsgehalt der untersuchten Substanzen zugenommen.

Eine mögliche Erklärung für diese Entwicklung könnte sein, dass die «Drug Checking»-Angebote den Schwarzmarkt dahingehend beeinflussen, dass qualitativ hochwertigere Substanzen angeboten werden.

Fortbildung «Sexualität in der ärztlichen und
psychologischen Arbeit»: 1.-3. Juni 2023

Gemeinsam mit dem Checkpoint Zürich und der Charité Berlin organisiert die Arud vom 1.-3. Juni 2023 eine Fortbildung zum Thema «Sexualität in der ärztlichen und psychologischen Arbeit». Sexualität stellt sowohl eine salutogene Ressource als auch eine pathogene Quelle dar. Im Gesundheitssystem wird dies jedoch selten angesprochen, da es oftmals an Basiswissen fehlt oder Fachpersonen mit Scham konfrontiert sind.

Diese Fortbildung soll einen Überblick über das gesamte sexualmedizinische Indikationsgebiet geben sowie den Teilnehmenden Ängste und Scham nehmen, damit sie dieses Thema adäquat ansprechen können.

INHSU-Konferenz in Genf:
17.-20. Oktober 2023

Die Arud war Gründungsmitglied, als INHSU (International Network on Health and Hepatitis in Substance Users) 2009 zum ersten Mal stattfand – in Zürich. Mittlerweile ist der Anlass zu einer internationalen Konferenz herangewachsen, an der letztes Jahr rund 800 Personen teilgenommen haben: Wissenschaftler:innen, Gesundheitsdienstleister:innen, Public-Health-Fachleute und -Politiker:innen sowie Menschen, die Substanzen konsumieren. Das Ziel der Konferenz ist es, die Gesundheit von Personen, die Substanzen konsumieren, zu verbessern – mit einem besonderen Fokus auf Infektionskrankheiten wie Hepatitis C und Schäden, die durch den Substanzkonsum entstehen können.

Erstmals seit der Gründung findet die INHSU-Konferenz nun wieder in der Schweiz statt – in Genf. Die Schwerpunktthemen der diesjährigen Konferenz sind: Die Rolle der in Genf ansässigen internationalen Organisationen in der Verbesserung der Gesundheit von Menschen mit Substanzkonsum, mit besonderem Fokus auf Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen; die Gesundheitsversorgung von Menschen mit Substanzkonsum im Freiheitsentzug; Aspekte der frauenspezifischen Medizin im Suchtbereich.

Wir möchten Sie daher gern auf diese einzigartige und günstige Gelegenheit hinweisen, die sich den Schweizer Suchtfachleuten hiermit bietet. INHSU schafft vielfältige Lern- und Vernetzungsmöglichkeiten und fördert den länder- sowie sektorübergreifenden Wissensaustausch.

Offene Stellen

Teil der Arud sein und etwas bewirken: Unsere verschiedenen Bereiche – Psychiatrie, Innere Medizin, Infektiologie und Sozialarbeit – bieten spannende Herausforderungen sowohl für erfahrene Fachleute als auch für Berufseinsteiger.

Agenda

Arud Zentrum für Suchtmedizin

Schützengasse 31, 8001 Zürich