Zwei Highlights warten im November auf Sie: Am 11. November die zweite Ausgabe des Arud-Symposiums zu «Harm Reduction with E-cigarettes» sowie am 18. November eine ganztägige Online-Tagung zum Thema Schadensminderung, die die Arud gemeinsam mit der Stadt Zürich (Sozialdepartement) organisiert hat! Melden Sie sich schon jetzt an – die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns darauf, in diesem Rahmen unser 30-jähriges Jubiläum begehen zu können, und hoffen auf anregende Diskussionen und einen spannenden Austausch. Es wäre schön, wenn Sie dabei sein würden!

Am 11. November 2021 findet die zweite Ausgabe des Arud-Symposiums zur Schadensminderung mit E-Zigaretten statt – dieses Mal auf Englisch. Der Fokus liegt auf den potentiellen Schäden durch Nikotin und E-Zigaretten und geht der Frage nach einer sinnvollen Regulierung nach.

Die Diskussionen im fachlichen und auch politischen Alltag zeigen, dass die Anliegen des Jugendschutzes und der Bedarf nach einer zieloffenen Therapie bei Tabakabhängigkeit nicht selbstverständlich miteinander vereinbar sind. Das Symposium soll dazu beitragen, für beide Anliegen die aktuelle Evidenzlage zu kennen und darauf basierend Lösungswege zu diskutieren, die beiden Anliegen weitest möglich gerecht werden.

Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme ein und freuen uns auf einen spannenden Nachmittag mit angeregten Diskussionen.

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Arud laden wir zusammen mit der Stadt Zürich (Sozialdepartement) zu einer Online-Tagung zum Thema «Schadensminderung – gestern, heute, morgen», die die Wichtigkeit und das Potential von schadensmindernden Angeboten hervorheben soll. Anhand von Erfahrungen aus dem In- und Ausland wird aufgezeigt, wie sich die Angebote im Bereich der Schadensminderung weiterentwickeln lassen, welche Herausforderungen aktuell bestehen und wie die Angebote auf neue Zielgruppen ausgedehnt werden können.

Mit dieser Tagung möchten wir Fachpersonen aus dem Suchtbereich und der Prävention sowie Betroffene und weitere Interessierte ansprechen. Wir freuen uns auf einen anregenden Tag mit zahlreichen Teilnehmenden!

Am 25. Oktober von 18 bis 18.30 Uhr wird Thilo Beck (Chefarzt Psychiatrie) im Rahmen unserer Online-Reihe «So machen wir Suchtmedizin» den Umgang der Arud mit Opioiden vorstellen.

Teilnahme mit diesem Zoom-Link (Kenncode: 962534)

Im letzten Referat unserer Reihe "So machen wir (Sucht-)medizin" wird Benjamin Hampel (Leitender Arzt im Checkpoint Zürich) am 8. November von 18 bis 18.30 Uhr den Umgang des Checkpoints und der Arud mit HIV und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) vorstellen.

Teilnahme mit diesem Zoom-Link (Kenncode: 224573)

Aus historischen Gründen wurde die Arud bisher im schweizerischen Zahlstellenregister (ZSR) als Spital geführt. Seit dem 1. September wird die Arud nun unter der Kategorie Ärzte/Gruppenpraxen geführt, was ihrer Tätigkeit als rein ambulante medizinische Einrichtung eher gerecht wird. Sie hat weiterhin den Status einer Poliklinik im Kanton Zürich mit dem Leistungsspektrum interdisziplinäres Behandlungsangebot zur Unterstützung von suchtbedingten Störungen inklusive psychiatrisch-psychotherapeutischer und somatischer Komorbiditäten.

Die Umstellung hat für unsere Patient:innen, die in einem Managed-Care-Modell versichert sind, den Vorteil, dass sie auf Wunsch die allgemeinmedizinischen Angebote der Arud ohne vorherige Zuweisung durch das Ärztenetzwerk in Anspruch nehmen können.

Ab dem 1. November 2021 wird Narcotics Anonymous (NA) einmal wöchentlich ein Treffen in der Arud abhalten. Die Teilnahme an diesen Treffen ist als Begleitangebot gedacht und richtet sich an Patient:innen der Arud, die das (längerfristige) Ziel haben, ihren Substanzkonsum einzustellen. Mit dieser Zusammenarbeit mit NA stärkt die Arud ihre Bemühungen, Expert:innen aus Erfahrung vermehrt in ihre Angebote einzubinden.

Eine Arud-Studie zum Re-Infektions-Risiko bei Personen, deren Hepatitis C erfolgreich behandelt werden konnte, wurde im «International Journal of Drug Policy» publiziert. Die Autor:innen Luis Falcato, Claudia Bernardini und Philip Bruggmann zeigen darin auf, dass es bei den 154 eingeschlossenen Arud-Patient:innen zu 1.2 Reinfektionen pro 100 Personen pro Jahr gekommen ist – eine im internationen Studienvergleich sehr tiefe Wiederansteckungsrate. Die Autor:innen schlussfolgern daraus, dass eine umfassende suchtmedizinische Versorgung bei einer Population mit beträchtlichem Risikoverhalten Hepatitis-C-Wiederansteckungen weitgehend erfolgreich verhindern kann.

Das Schmerz-Management von Patient:innen unter Opioid-Agonisten Therapie (OAT) – und insbesondere unter Buprenorphin – ist herausfordernd. Die in der OAT eingesetzten Medikamente sind sehr starke Schmerzmittel, die aber in der langfristigen Anwendung diese Wirkung vollständig verlieren. Buprenorphin erschwert diese Situation zusätzlich aufgrund seiner speziellen pharmakologischen Eigenschaften.

Eine Übersichtsarbeit unter Beteiligung von Arud-Autoren zeigt auf, was der aktuelle Stand der wissenschaftlichen Evidenz ist bezüglich des Schmerz-Managements von Patient:innen unter OAT und im Besonderen unter Buprenorphin und gibt entsprechende praxisnahe Empfehlungen ab.