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Oktober 2022

Die Arud Alkohol-Kampagne 2022 ist da – mehr dazu in diesem Newsletter! Lesen Sie ausserdem über das Affenpocken-Impfangebot des Checkpoint, die voraussichtliche Aufnahme einer Anabolika Sprechstunde in das Angebot der Arud sowie die Ankündigung zweier Buchvernissagen der neu erschienenen und aus suchtpolitischer Sicht sehr bedeutenden Bücher «Die Schweiz auf Drogen» und «30 Jahre Suchtpolitik».

Alkohol-Kampagne

Unsere auffällige Kampagne gegen das Stigma, die wir zusammen mit der Agentur Ruf Lanz entwickelt haben, ist derzeit mit vier Motiven im Grossraum Zürich an verschiedenen Plakataushängen, auf ÖV-Plakaten, Anzeigen, Postkarten und Theken-Stellern in Praxen sowie in den sozialen Medien zu sehen.

Aus Scham oder Angst suchen sich Menschen mit einer Alkoholerkrankung oft keine Hilfe. Sie sehen sich ausserdem einer Stigmatisierung und Ausgrenzung ausgesetzt. Mit dem Ziel, bestehende Vorurteile abzubauen und Betroffenen Mut zu machen, sich in suchttherapeutische Hände zu begeben, haben wir unsere diesjährige Kampagne zum Thema Alkohol im Oktober lanciert.

So akzeptiert wie der Alkoholkonsum ist, möchte die Arud auch das «Hilfeholen» normalisieren, insofern der Konsum aus dem Ruder läuft.

Vielen Dank an dieser Stelle für die Unterstützung von Clearchannel und APG.

Impfung gegen das Affenpocken Virus

Am 14. Oktober hat das BAG mit der Firma Bavarian Nordic einen Vertrag über die Lieferung von Impfstoffdosen gegen Affenpocken abgeschlossen. Die ersten Dosen werden gemäss BAG bis Anfang November geliefert. Der Checkpoint Zürich und der Kanton Zürich sind bereit, mit den Impfungen zu starten, sobald der Impfstoff im Kanton eintrifft. Geimpft wird hauptsächlich am Institut für Epidemiologie, Biostatistik und Prävention (EBPI) und dem Checkpoint Zürich. Nach Mitteilung des Bundes, wie viel Impfstoff an den Kanton ausgeliefert wird, gibt der Checkpoint zeitnah weitere Informationen zur Umsetzung und Buchungsmöglichkeiten bekannt.

Anabolika-Studie der Arud

Anabolika findet in der Fitness-Szene und bei jungen Menschen einen immer grösseren Anklang. Der Konsum dieser Substanzen birgt nicht abschätzbare Risiken und kann auf die Gesundheit schwerwiegende Folgen haben. Die Arud hat eine Untersuchung bestehender Fachliteratur zur Qualität und Quantität der in Anabolika-Produkten verwendeten Inhaltsstoffe durchgeführt. Es zeigt sich, dass etwa 75% der Ware gefälschte Wirkstoffe oder eine Über- oder Unterdosierung enthält.

Weil es auf nationaler Ebene bisher weder eine adäquate medizinische Versorgung noch das nötige Knowhow für eine Beratung und Behandlung gibt, nimmt die Arud voraussichtlich ab Sommer 2023 eine Anabolika Sprechstunde in ihr Angebot auf, die wissenschaftlich begleitet und ausgewertet wird.

Buchvernissage: «Die Schweiz auf Drogen»

Drogen waren im späten 20. Jahrhundert ein gesellschaftlicher und politischer Brennpunkt, von den Auseinandersetzungen um 1968 und 1980 über die «offenen Drogenszenen» der 1990er-Jahre bis zum Hin und Her zwischen Schadenminderung und Repression um die Jahrtausendwende. Seit einigen Jahren kommt wieder Bewegung in die Debatte, besonders in Bezug auf die Prohibition.

Das neue Buch von Peter-Paul Bänziger, Michael Herzig, Christian Koller, Jean-Félix Savary und Frank Zobel «Die Schweiz auf Drogen – Szenen, Politik und Suchthilfe 1965 – 2022» zieht eine vorläufige Bilanz und zeigt Konstanten auf, die den Schweizer Drogendiskurs bis heute prägen.

Am Montag, 31. Oktober 2022, 19 Uhr findet die Buchvernissage in Anwesenheit der Autoren sowie von Felix Gutzwiller und Peter J. Grob im Theater Stadelhofen statt.

Lesen wird Karin Pfammatter vom Schauspielhaus Zürich. Die anschliessende Podiumsdiskussion mit Andreas Hüttenmoser (Peer-Arbeiter, Arud Zürich), Margreth Meier (Betriebsleiterin Ambulatorium Neumühle Chur) und Eva Polli (ehemalige Gassenarbeiterin) wird von Regula Freuler (ZHAW) moderiert.

Buchvernissage «30 Jahre Suchtpolitik»

Die Schweizer Drogenpolitik von 1991 und ihr Vier-Säulen-Modell stellten eine bahnbrechende Neuerung dar. Die Chronik von Ambros Uchtenhagen beschreibt diese Besonderheiten und deren Umsetzung in den Bereichen Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression.

Die Drogenpolitik war ein zentrales Thema im Leben von Ambros Uchterhagen, einer der wichtigsten Protagonisten der modernen, evidenzbasierten Schweizer Drogenpolitik. Am 10.9.2022 verstab er im Alter von 94 Jahren. Mit der Fertigstellung des Buches schloss sich in gewisser Weise der Lebenskreis für ihn. Zurück bleiben das Buch und die vielen schönen Erinnerungen an ihn.

Am Dienstag, 15. November 2022, 19 Uhr findet die Buchvernissage im Kulturhaus Helferei Zürich, Kirchgasse 13, 8001 Zürich statt.

Hör-Tipp: «Züri kokst - Eine Stadt auf Drogen»

Der Podcast «Gesichter Europas» des Deutschlandfunks porträtiert Menschen, die für politische, gesellschaftliche oder historische Prozesse in ihrem Land stehen. Die aktuelle Ausgabe von Markus Dichmann widmet sich dem Thema Kokain in Zürich. In kaum einer Stadt Europas wird so viel Kokain konsumiert wie in der Finanzmetropole. «Züri kokst» - eine Stunde Hörerlebnis.

Blog

«Ich kenne niemanden, der keine Rückfälle hatte.»

Für Betroffene und deren Umfeld können Rückfälle, - oder "Vorfälle", wie wir bei der Arud sagen - also alte Verhaltensmuster, in die man zurückfällt, sehr schwer sein. Frustration und Scham sind häufig damit verbundene Emotionen, die sich jedoch vor allem destruktiv auswirken. Dieser Blog-Beitrag soll aufzuzeigen, wie es zu Rückfällen kommt, was das für die Suchttherapie heisst und wie man sie als Chance nutzen kann. Unser Peermitarbeiter Andi ergänzt den Beitrag mit Zitaten aus seinen persönlichen Erfahrungen.

Gemeinsam sind wir stärker!

Auch als eine der grössten suchtmedizinischen Einrichtungen in Europa bleibt die Arud eine Non-Profit-Organisation. Nicht alle Engagements der Arud können über die Krankenversicherung abgerechnet werden.

Wir freuen uns über Ihre Unterstützung: Wie etwa für wegweisende Pionierprojekte oder für den Patient:innenfonds – eine wichtige Unterstützung für Patient:innen in schwierigen finanziellen Verhältnissen.

Zudem setzen wir uns für eine fortschrittliche Suchtpolitik ein und dafür, dass Substanzkonsum entkriminalisiert und adäquat reguliert wird. Wir kämpfen für verbesserte Rahmenbedingungen für Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung und für eine bessere Versorgung von Hepatitis-C und HIV-Betroffenen. Ebenfalls forschen wir und bilden Fachleute aus und weiter für einen adäquaten Umgang mit Sucht.

Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!

Offene Stellen

Teil der Arud sein und etwas bewirken: Unsere verschiedenen Bereiche – Psychiatrie, Innere Medizin, Infektiologie und Sozialarbeit – bieten spannende Herausforderungen sowohl für erfahrene Fachleute als auch für Berufseinsteiger.

Agenda

Arud Zentrum für Suchtmedizin

Schützengasse 31, 8001 Zürich