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März 2025

Das Jahr startet für die Arud voller zukunftsweisender Themen – von der Cannabis-Regulierung in der Schweiz, die langsam in Gang kommt, über neue Arud-Studienergebnisse zu Microdosing oder der hausärztlichen Betreuung von Anabolikakonsumenten bis hin zu unseren Erfolgen bei der Ausbildung des medizinischen Nachwuchses. Lesen Sie jetzt nach, wie wir auf Basis unserer praktischen Erfahrungen und unserer Forschung die Suchtmedizin weiter vorantreiben.

Viel Freude beim Lesen!

Neuer Gesetzesentwurf zur Cannabis-Regulierung: Unsere Haltung

Die Gesundheitskommission des Nationalrats hat einen Gesetzesentwurf zur Cannabis-Legalisierung für Erwachsene vorgelegt. Dieser sieht einen regulierten Markt vor, der Erwachsenen einen geregelten Zugang zu Cannabis ermöglicht, gleichzeitig jedoch Werbung und Verkaufsförderung verbietet. Die Gewinne aus dem Verkauf sollen in Prävention und Schadensminderung investiert werden.

Die Arud begrüsst, dass nun Schritte in Richtung einer sinnvollen Regulierung unternommen werden, anstatt den Konsum weiterhin zu verbieten. Vieles spricht dafür, dass sich die Gesundheit auf diese Weise besser schützen lässt, als es durch ein vollständiges Verbot möglich wäre.

Philip Bruggmann tritt Fachgremium des Tabakpräventionsfonds bei

Der Co-Chefarzt Innere Medizin der Arud wurde in das bedeutende fachübergreifende «Fachgremium für Tabak- und Nikotinentwöhnung im medizinischen Setting und angrenzenden Bereichen» berufen. Mit seiner umfassenden Erfahrung in der Suchtbehandlung und Schadensminderung wird er dazu beitragen, die nationalen Strategien weiterzuentwickeln – mit Fokus auf Schadensminderung.

Therapeutischer Nutzen von Microdosing: Zwei neue Publikationen

Der Einsatz von Microdosing in der Therapie entwickelt sich rasant und könnte die Zukunft der Suchtbehandlung entscheidend beeinflussen. Zwei Fachartikel aus dem Arud-Team, verfasst von Jonas Montagna, Leitender Arzt Psychiatrie, und Sophie Schiefler, Leitende Psychologin, werfen einen Blick auf dieses spannende Thema.

Die Artikel im Suchtmedizin Band Nr. 26 behandeln die Mikrodosierung von Psychedelika und die ketamin-assistierte Psychotherapie bei therapieresistenten Störungen. Mit dieser Forschung möchte die Arud zur Akzeptanz des therapeutischen Microdosings beitragen.

Studie zur hausärztlichen Betreuung von Anabolikakonsumenten

Die Arud hat in einer Qualitätssicherungsstudie untersucht, ob die medizinische Betreuung von Anabolikakonsumenten in Hausarztpraxen mit spezifischem Fachwissen möglich ist und von Freizeitsportlern akzeptiert wird. Die Ergebnisse zeigen, dass dies in der aktuellen Kohorte machbar ist und auf eine hohe Akzeptanz stösst, trotz einiger Herausforderungen bei der Umsetzung. Die Studie bietet zudem einen Einblick in den Gesundheitszustand der Anabolikakonsumenten und zeigt sowohl leichte als auch potenziell schwerwiegende gesundheitliche Folgen auf.

Jetzt anmelden: Forum Anabolika am 15. Mai 2025

Die zweite Ausgabe beschäftigt sich mit aktuellen Themen rund um den Anabolikakonsum und dessen Auswirkungen. Expert:innen aus Sozialarbeit, Psychotherapie und Innerer Medizin teilen ihre Fachkenntnisse. Michel Käppeli vom DIZ gibt einen Einblick in die ersten Ergebnisse des Anabolika Drug Checkings, während Roland Müller vom PEP die Zusammenhänge zwischen Muskeldysmorphie und Dopingverhalten aufzeigt. Philip Bruggmann von der Arud liefert ein Update zu den gesundheitlichen Risiken, insbesondere in Bezug auf Leberschädigungen.

Der Event richtet sich an Fachleute aus der Medizin, der Fitnessbranche und der Jugendsozialarbeit sowie an Konsument:innen und alle Interessierten.

Arud ausgezeichnet als Weiterbildungsstätte für Innere Medizin

Die Arud schneidet als Weiterbildungsstätte für Innere Medizin hervorragend ab. Das SIWF (Schweizerisches Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung) erhebt in einer jährlichen Umfrage, wie zufrieden Assistenzärztinnen und Assistenzärzte mit ihrer ärztlichen Weiterbildung sind. Dabei werden Faktoren wie Fachkompetenz, Lern- und Führungskultur sowie Patientensicherheit beurteilt. Die Ergebnisse liefern uns wie immer detaillierte Hinweise, wie wir die Qualität unserer Weiterbildung weiter optimieren können.

Ihre Unterstützung für eine fortschrittliche Suchtpolitik

Seit über 30 Jahren forschen, lehren und sensibilisieren wir zu Substanzkonsumstörungen und setzen uns für die Entstigmatisierung von Betroffenen ein. Unsere Erkenntnisse bilden die wichtige Grundlage zur Entwicklung innovativer und bedürfnisorientierter Therapien. Die Arud ist als gemeinnütziger Verein organisiert; für Projekte und innovative Angebote wie zum Beispiel die Anabolika-Sprechstunde oder unsere Peers-Projekte sind wir auf die Unterstützung von Gönnerinnen und Gönner angewiesen. Möchten auch Sie unsere Arbeit unterstützen? Wir würden uns über Ihren Support sehr freuen. Herzlichen Dank!

Arud in den Medien

Die Diskussion rund um das Thema Abhängigkeit soll auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren – dafür machen wir uns stark! Mit unserer Expertise wollen wir zu einem informierten Dialog in der Öffentlichkeit beitragen. Deshalb liegt uns die Medienarbeit sehr am Herzen. Weitere Medienbeiträge finden Sie hier.

«Konsumieren wir in der Schweiz bald legal Cannabis?»
Der Gesetzesentwurf der Gesundheitskommission zum legalen Cannabis-Konsum für Erwachsene liegt vor. Warum das Sinn macht und wie die Umsetzung gelingt, erläutern Barbara Gysi und Thilo Beck.
(SRF, 17.2.25)

«30 Jahre Letten-Areal-Räumung: Stadt Zürich informiert über die zukünftige Drogenpolitik»
Die Stadt Zürich setzt weiterhin auf das Vier-Säulen-Modell. Thilo Beck, Co-Chefarzt Psychiatrie, empfiehlt, die Prohibition noch stärker abzubauen.
(TELEZ, 6.2.25)

«Die Schweiz bereitet sich auf eine Fentanyl-Krise vor»
«Der Stoff ist so potent, selbst Suchtkranke sind sich das nicht gewohnt.» Suchtmediziner Philip Bruggmann warnt vor der Substanz und wirft den Behörden Untätigkeit vor.
(NZZ, 15.1.2025)

Offene Stellen

Teil der Arud sein und etwas bewirken: Unsere Bereiche – Psychiatrie, Innere Medizin, Infektiologie und Sozialarbeit – bieten spannende Herausforderungen sowohl für erfahrene Fachleute als auch für Berufseinsteiger:innen.

Agenda

Arud Zentrum für Suchtmedizin

Schützengasse 31, 8001 Zürich