02. Mai 2019  |  Aktuelles

Schweizer OAT-Programme auf ihrem Weg zur HCV-Elimination – Die SAMMSU-Kohorte

Um Hepatitis C zu eliminieren, wie es die Schweizer Hepatitis-Strategie und die Global Health Sector Strategy der WHO vorsehen, muss insbesondere die Hepatitis-C-Versorgung bei Personen mit Substanzkonsum gewährleistet sein.

Die SAMMSU-Kohorte ist eine offene Kohorte, die Personen mit gegenwärtigem oder ehemaligem Drogenkonsum in allen Teilen der Schweiz einschliesst. Im Rahmen dieser Kohorte wird auch die Hepatitis-C-Versorgung bei Opioid-Agonisten-Therapie-(OAT)-Patienten in 8 Zentren untersucht.

Bis zum 1. Mai 2018 wurden 755 Patienten in die Kohortenstudie eingeschlossen: 82% mit jemals i.v.-Drogenkonsum, 14% waren HIV-positiv, 67% waren Hepatitis-C-Antikörper positiv.

Die Entwicklung der neuen Hepatitis-C-Medikamente widerspiegelt sich eindrücklich in den Studienresultaten:

  • Die Erfolgsrate der Therapie stieg von 56% (im Interferon-Zeitalter) auf 97% (unter den neuen, Interferon-freien Therapien).
  • Die Therapiedauer ging zurück und die Verträglichkeit wurde besser.
  • Die neue Therapie wurde von keiner Person abgebrochen, während es unter Interferon 18% der Behandelten waren.
  • Vom 1. Mai 2017 zum 1. Mai 2018 stieg der Anteil Patienten mit chronischer Hepatitis C, der jemals behandelt wurde, von 55% auf 65%.
  • Die HCV-RNA-Prävalenz sank von 41% auf 27% (s. Abbildung).

Innerhalb der Zentren der SAMMSU-Kohortenstudie ist man auf dem Weg Richtung Elimination der Hepatitis C. Diese Erfahrungen gilt es nun ausserhalb des Studiensettings zu nutzen.

Die Zahl der Behandelten nahm von 2017 auf 2018 an allen SAMMSU-Zentren deutlich zu (grüne Balken). Gleichzeitig sank die Zahl der Personen mit chronischer, unbehandelter Hepatitis C (rote Balken).

Studienautorinnen und -autoren:
Andrea Bregenzer, Philip Bruggmann, Erika Castro, Alberto Moriggia, Madeleine Rothen, Maria-Christine Thurnheer, Pietro Vernazza, Claude Scheidegger