Medikamente

Medikamente zur Linderung von Schmerzen, als Einschlafhilfe oder zur Leistungssteigerung sind in Schweizer Haushalten weit verbreitet. Das Abhängigkeitsrisiko, das von den Tabletten ausgeht, wird dabei häufig unterschätzt. Insbesondere Schlaf- und Beruhigungsmittel werden teils über Monate oder Jahre hinweg eingenommen, um Schlaflosigkeit, Unruhe, Stress oder Ängste zu bekämpfen – eine schleichende Gewöhnung ist die Folge.

In einen Alltag zurückzufinden, der nicht mehr von der Medikamentenabhängigkeit bestimmt wird, ist ein Prozess, der Zeit braucht. Nebst der Behandlung der körperlichen Abhängigkeit ist eine eingehende Auseinandersetzung mit den psychischen und sozialen Belastungen notwendig. Unsere Therapeuten und Ärztinnen unterstützen Sie fachkundig und einfühlsam. Sie erhalten eine Behandlung, die ganz auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt ist.

So unterstützen wir Sie:

Kampagne zu Medikamentensucht

Weit verbreitet, doch unsichtbar: Über die «stille Sucht» wird wenig gesprochen – das möchten wir ändern!

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Häufige Fragen

Ist mein Medikamentengebrauch problematisch?

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Werden Medikamente länger als notwendig, in einer höheren Dosis als verordnet oder ohne medizinischen Grund eingenommen, spricht man von einem Medikamentenübergebrauch. Ein solcher Übergebrauch kann rasch zu einer Abhängigkeit führen, sprich, die Kontrolle über den Konsum geht verloren. Es können Entzugssymptome auftreten und oft kommt es zu einer Toleranzentwicklung. Das heisst, um weiterhin dieselbe Wirkung zu erreichen, braucht es nun eine immer höhere Dosis.

Was sind die langfristigen Auswirkungen?

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Werden Schlaf- und Beruhigungsmittel nur kurzfristig und in niedriger Dosierung eingenommen, sind keine negativen Auswirkungen zu erwarten.

Bei einer langfristigen Einnahme ist das Risiko, abhängig zu werden, jedoch sehr hoch – unabhängig von der Höhe der Dosierung. Abhängigkeit zeigt sich durch eine Art Zwang, Medikamente zu konsumieren, eine verminderte Kontrolle über den Gebrauch, Entzugssymptome bei Beendigung (Angst, innere Unruhe, Schwitzen, Zittern, Kopfschmerzen), die Vernachlässigung anderer Interessen und anhaltender Gebrauch trotz schädlicher Folgen. Zudem kann die langfristige Einnahme zu sozialen und psychischen Problemen wie Gedächtnisstörungen, depressiven Verstimmungen, Gereiztheit, emotionalem Desinteresse, schnellerer Erschöpfbarkeit und Persönlichkeitsveränderungen führen.

Zu den obengenannten Problemen, die insbesondere bei einer höheren Dosierung auftreten können, kommen folgende Risiken hinzu:

  • Die Gefahr von Unfällen – im Strassenverkehr, bei der Arbeit oder in der Freizeit – nimmt zu. Auch zu Stürzen kommt es häufiger, vor allem bei älteren Menschen. Grund ist die muskelentspannende und sedierende Wirkung der Medikamente.
  • Werden während der Schwangerschaft Schlaf- oder Beruhigungsmittel eingenommen, sind damit Risiken für das ungeborene Kind verbunden.
  • Werden zusätzlich zu den Medikamenten noch weitere Substanzen wie Alkohol konsumiert (sogenannter Mischkonsum), kann dies schwere Verhaltensstörungen hervorrufen. Zudem besteht die Gefahr von lebensbedrohlichen Überdosierungen.