10. November 2020  |  Medienmitteilung

Medikamentensucht:
«Wir reden über das Tabu»

Still und versteckt, doch weit verbreitet: Zwischen 200‘000 bis 400'000 Personen sind in der Schweiz abhängig von Schlaf- und Beruhigungsmitteln – und trotzdem spricht kaum jemand darüber.
Nun lanciert die Arud eine Präventionskampagne, für die der «Platzspitzbaby»-Regisseur Pierre Monnard gewonnen werden konnte.

Darüber reden und Verständnis schaffen

Die Arud macht die stille Sucht zum Hauptthema ihrer Kampagne in diesem Jahr. Im Fokus stehen Schlaf- und Beruhigungsmittel. Damit möchten wir die Öffentlichkeit sensibilisieren und dem Stigma, unter dem Suchtbetroffene so sehr leider, entgegenwirken. Auch hoffen wir, dass sich Betroffene dank der Kampagne weniger allein fühlen und sich Unterstützung holen.

Ältere Frauen: besonders häufig betroffen, besonders hohes Risiko

«Die Einnahme von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln steigt mit dem Alter stark an. Am häufigsten betroffen sind Frauen ab 70 Jahren: In dieser Gruppe nehmen 11% täglich oder fast täglich Benzodiazepine – die überwiegende Mehrheit seit mindestens einem Jahr oder länger», so Thilo Beck, Chefarzt Psychiatrie der Arud. «Dabei ist das Risiko für ältere Personen besonders hoch: es drohen Stürze mit Knochenbrüchen, Verwirrtheit und Vergesslichkeit.»

Die Gründe für eine Abhängigkeit sind vielfältig

Der Weg in die Abhängigkeit verläuft gerade bei Benzodiazepinen schleichend: Bringen Benzodiazepine anfänglich noch Erleichterung, indem sie Symptome wie Angst, Unruhe, innere Anspannung und Schlafstörungen mildern, können sie längerfristig selbst zum Problem werden. Eine Abhängigkeit ist dabei ein komplexes Zusammenwirken verschiedener Faktoren und mit einer chronischen Erkrankung vergleichbar.

Probleme ansprechen und angehen

Es bestehen wirksame Behandlungsangebote. Auf die individuelle Situation abgestimmt werden Betroffene darin unterstützt, ihr Leben möglichst risikoarm und selbstbestimmt zu gestalten.


Mehr Informationen rund um die Kampagne und Medikamentenabhängigkeit finden Sie unter:
arud.ch/medikamentensucht

Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung und freuen uns auf Ihre Unterstützung beim Verbreiten unseres Kampagnenvideos.

Für Auskünfte:

Dr. med. Thilo Beck
Co-Chefarzt Psychiatrie 058 360 50 00 mail arud@arud.ch
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