07. Juli 2020  |  Aktuelles

Diaphin-Mitgaben: Zweite Umfrage in HeGeBe-Zentren gestartet

Eine Sonderregelung des BAGs erlaubte während der Coronakrise mehr Mitgaben von Diaphin. Nun startet die Arud eine zweite Befragungsrunde zu den diesbezüglichen Erfahrungen, an der sich möglichst viele weitere Zentren beteiligen sollen. Die Laufzeit für Einschlüsse ist bis Ende August.

Um Risikopersonen bestmöglich vor einer Infektion mit dem Coronavirus zu schützen, erliess das BAG im März eine Sonderregelung, die es erlaubte, PatientInnen in einer heroingestützten Behandlung (OAT mit Diaphin) Mitgaben für bis zu 7 Tage auszuhändigen.

Mit den vom Bundesrat entschiedenen Lockerungsmassnahmen und dem Übergang von der ausserordentlichen zur besonderen Lage wurde diese Sonderregelung vom BAG wieder aufgehoben, so dass ab sofort keine weiteren Ausnahmebewilligungen mehr erteilt werden können. Die Arud bedauert diesen Entscheid sehr, besteht doch weiterhin das Risiko lokaler Infektionsherde und/oder einer zweiten Welle. Eine Weiterführung der erweiterten Mitgaben zum Schutz der Betroffenen und der Bevölkerung wäre deshalb aus medizinischer Sicht dringend angezeigt.

Mehr Lebensqualität dank mehr Mitgaben

Bereits zu Beginn der Sonderregelung hatte die Arud bei ihren Patientinnen und Patienten in OAT (mit Diaphin) eine Umfrage durchgeführt, um die Auswirkungen der erweiterten Mitgaben genauer zu verstehen, insbesondere auch hinsichtlich der Sicherheit (Überdosierungen). Eine erste Auswertung zeigte, dass die Patientinnen und Patienten die erweiterten Mitgaben grossmehrheitlich als stabilisierende und unterstützende Massnahme erleben mit einem deutlichen Gewinn an Zufriedenheit und Lebensqualität. Es ergaben sich keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Überdosierung.

Zweite Befragungsrunde gestartet

Nun wurde eine zweite Befragungsrunde gestartet, an der alle HeGeBe-Zentren aufgerufen sind, sich zu beteiligen – je mehr Zentren mitmachen, desto grösser und damit aussagekräftiger wird der Datenpool. Patientinnen und Patienten können noch bis Ende August in die Befragung eingeschlossen werden.