Wenn Alkohol Ihre tägliche Medizin ist

Die Arud ist für Sie da, wenn Sie Ihr Trinkverhalten nicht mehr vollständig unter Kontrolle haben. Ob Sie weniger oder kontrollierter trinken oder ganz aufhören wollen – wir helfen Ihnen respektvoll und diskret, ohne Sie zu bevormunden.

Geniessen, entspannen, abschalten: Es gibt viele Gründe, Alkohol zu trinken. In unserer Kultur gehört Alkohol dazu – wer nicht trinkt, fällt auf. Es ist manchmal nicht leicht, zu erkennen, ob das eigene Trinkverhalten bereits schädlich ist oder nicht. Eine Alkoholabhängigkeit schleicht sich oft langsam in den Alltag ein und kann für viele Menschen eine Bewältigungsstrategie sein, um z.B. mit Stress, Trauer oder Einsamkeit umzugehen.

Kampagne für mehr Verständnis und weniger Vorurteile

Mit seinem hohen Sucht- und Schädigungspotenzial kann Alkohol, ahängig von der konsumierten Menge, nahezu jedes Organ schädigen. Neben den körperlichen Folgen geht Alkoholkonsum häufig mit psychischen, sozialen oder beruflichen Beeinträchtigungen einher.

Leider gehört Alkoholabhängigkeit immer noch zu den am stärksten stigmatisierten Krankheiten. Betroffene sehen sich mit vielen Vorurteilen konfrontiert: Der Ausstieg sei nur eine Frage des Willens oder man habe einfach nicht die nötige Ausdauer. Die Wissenschaft hat solche Aussagen längst widerlegt: Eine Sucht ist das Zusammenwirken verschiedener, komplexer Faktoren. So, wie ein hoher Blutdruck oder Krampfadern von einer Fachperson behandelt werden müssen, so ist auch bei einer Sucht die Unterstützung von Fachpersonen empfehlenswert.

Was in der Theorie einleuchtet, ist in der Realität schwer umzusetzen, denn die Stigmatisierung beeinflusst den Krankheitsverlauf negativ, und schlimmer noch: Das Stigma stellt eine unsichtbare und kaum überwindbare Hürde dar, wenn es darum geht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Gründe für eine Alkoholabhängigkeit

Alkohol wird aus verschiedenen Gründen getrunken. Ob jemand die Kontrolle über den Alkoholkonsum verliert oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Gesundheitszustand der Person
  • Psychische Vorerkrankungen: Depressionen, ADHS, Burn-out, Schizophrenie, Angststörungen, Trauma
  • Soziales Umfeld: das aktuelle, aber auch, wie jemand aufgewachsen ist
  • Genetische Faktoren

Oft ist der Konsum ein Versuch der Selbstmedikation. Es kann z.B. sein, dass jemand unter Depressionen leidet und der Konsum vermeintlich hilft, die Symptome zu ertragen. Wiederholtes Trinken kann so zu Kontrollverlust und zur Entwicklung einer Abhängigkeit führen.

Bin ich süchtig?

Eine Alkoholsucht schleicht sich oft unbemerkt in den Alltag ein und es gibt Anzeichen, die darauf hindeuten, dass die getrunkene Alkoholmenge und die Trinkfrequenz nicht mehr moderat, sondern schon schädlich sind und es sinnvoll sein könnte, sich mit einer Fachperson auszutauschen:

  • Es fällt immer schwerer, das Trinkverhalten zu kontrollieren
  • Alkohol zu trinken, wird zu einer zunehmenden Priorität im Leben
  • Man ist trinkfester, braucht für die gewünschten Effekte zunehmend mehr Alkohol
  • Tagen ohne Alkohol geht es einem schlechter

Somit setzen wir mit unserer Kampagne ein Zeichen:

Hinter jeder Abhängigkeit steht ein Mensch mit einer persönlichen Geschichte und den damit verbundenen Herausforderungen. Übermässiger Alkoholkonsum kann eine Bewältigungsstrategie sein. Wir fordern die Gesellschaft zum Umdenken auf, Betroffene nicht zu verurteilen oder auszugrenzen, sondern sie zu unterstützen, indem ein Klima geschaffen wird, in welchem offen über Alkoholprobleme gesprochen werden kann.

Helfen, ohne zu moralisieren

Der Arud ist es wichtig, Menschen respektvoll und ohne moralischen Zeigefinger zu begegnen und sie ernst zu nehmen. Eine Abstinenz wird nicht zwingend als Ziel verlangt, damit eine Behandlung stattfinden kann, denn auch eine Konsumreduktion stellt ein valables Ziel zur Verbesserung der Gesundheit und der Lebensqualität dar. Häufige Begleitkrankheiten einer Sucht – wie etwa Depression, Angststörungen, ADHS, Traumatisierungsstörungen – müssen für einen nachhaltigen Behandlungserfolg ebenfalls miteinbezogen werden.

Ganzheitlicher Behandlungsansatz bei der Arud

Alles gut koordiniert und unter einem Dach – unsere Allgemeinmediziner:innen klären Betroffene auf mögliche körperliche Folgeschäden ab und behandeln diese, Psychiater:innen und Psycholog:innen bieten psycho- sowie suchttherapeutische Behandlungen an und Sozialarbeiter:innen unterstützen Patient:innen nach Bedarf.

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Häufige Fragen

Muss ich für eine Therapie abstinent sein/werden?

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Nein, die Arud arbeitet nicht primär abstinenzorientiert. Wir unterstützen Sie, unabhängig davon, was ihre Ziele sind: Ob das eine Reduktion oder die Kontrolle des Konsums ist oder ob Sie eine Abstinenz anstreben.

Wie lange dauert eine Therapie?

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Die Dauer einer Therapie variiert sehr stark. Entscheidend ist die Ausgangslage, der Grad der Abhängigkeit und nicht zuletzt die Krankheitsgeschichte. So kann es vorkommen, dass Patient:innen für lediglich zwei oder drei Gespräche zu uns kommen; es kommt aber auch vor, dass Patient:innen zwei bis drei Jahre, in Ausnahmefällen auch bis zu 20 Jahre, unser Angebot in Anspruch nehmen.

Es gibt nicht das eine Programm, dass für alle Patient:innen geeignet ist. Sucht ist das Zusammenkommen von verschiedenen komplexen Faktoren auf pysischer, genetischer und sozialer Ebene – deshalb ist auch jede Therapie und mit ihr die Dauer individuell.

Wer finanziert die Therapie?

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Erfahren Sie hier alles zum Thema Finanzierung einer Therapie.

Was können Angehörige tun?

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Unter einer Suchterkrankung leidet nicht nur die betroffene Person, sondern auch ihr Umfeld. Es ist uns deshalb ein wichtiges Anliegen, die Angehörigen in unser Angebot einzubeziehen. Wir beraten Sie in enger Zusammenarbeit mit der Angehörigenberatung Umfeld Sucht – kurz ada-zh – bei Fragen zu Sucht und Substanzen und bieten Unterstützung im Alltag oder in Krisensituationen

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